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Kinofilm "Carol"

Wie viele junge Frauen im New York der 1950er Jahre ist Therese Belivet (Rooney Mara) damit beschäftigt, sich eine eigene Existenz aufzubauen. Ihren Lebensunterhalt verdient sie sich als Verkäuferin in einem Kaufhaus von Manhattan, doch ihr Herz schlägt für die Fotografie. Eines Tages kommt es im Kaufhaus zu einer schicksalshaften Begegnung. Eine wunderschöne, elegante Blondine steht plötzlich vor ihr: Carol (Cate Blanchett), eine reiche Frau aus einem New Yorker Vorort, die Mann, Tochter und Pelzmantel hat – und eine Vorliebe für Frauen. Ein paar liegen gelassene Handschuhe nimmt Therese zum Vorwand, um die beeindruckende ältere Frau wiederzusehen.

CAROL ist die Verfilmung eines Romans von Patricia Highsmith, den sie 1953 unter dem Pseudonym Claire Morgan veröffentlichte, denn sie wollte sich vom prüden Publikum der 50er Jahre nicht als Autorin lesbischer Liebesgeschichten abstempeln lassen. Regisseur Todd Haynes (FAR FROM HEAVEN) ist der Romanvorlage weitgehend treu geblieben. Mit Cate Blanchett und Rooney Mara hat er eine perfekte Starbesetzung gefunden. Die Ausstattung stimmt bis ins kleinste Detail, die Atmosphäre wirkt authentisch. Haynes bestand darauf, auf Analog-Material Super 16 mm zu drehen. Die Farben und Texturen der aufwendigen 50er-Jahre-Ausstattung leuchten dadurch warm und wirken angenehm plastisch. Trotzdem legt Todd Haynes hier keinen gediegen-spröden Historienfilm vor, sondern baut mit den Mitteln des Thrillers und den Motiven des Melodrams langsam eine ungeheure Spannung auf (Link zu "Das Kino")

 

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