Passionsspiele Erl

Seit dem Mittelalter sind Passionsspiele ein wesentliches Merkmal der reichen Tiroler Kulturlandschaft. Der idyllische Ort Erl ist der älteste Passionsspielort im deutschsprachigen Raum.
Aus alten Überlieferungen weiß man, dass Wallfahrer auf ihrer  Schiffsreise am Inn, nach Altötting, im Jahre 1613, ein Osterspiel auf „der Scheiben“, einem Ortsteil von Erl in Tirol, besuchten. Zu damaligen Zeiten waren Kranheiten wie Pest, aber auch Kriegsgefah,r Themen des Alltags und man war Gottes Schutz ergeben und empfand Dankbarkeit, davor bewahrt geblieben zu sein.
In Erinnerung an diese Begebenheit werden nun, seit mehr als 400 Jahren, die Passionsspiele in Erl abgehalten.

Die Erler Passionsspiele werden alle sechs Jahre gespielt, heuer vom 26. Mai bis 05. Oktober 2019. Für die Erler ist es eine Ehre, sich als Laiendarsteller an den Aufführungen zu beteiligen. So sind rund 500 Laiendarsteller der 1450 Einwohner der Gemeinde Erl zu der angegebnen Zeit aktive Schauspieler.

Die Passionsspiele Erl zählen dabei zum immateriellen UNESCO Weltkulturerbe.

Gespielt wurde in den mehr als 400 Jahren Passionsspielgeschichte an den verschiedensten Spielstätten. Die heutige Spielstätte, das Passionsspielhaus Erl, speziell für die Passionsspiele errichtet, fasziniert mit ihrer einzigartigen Architektur und Akustik. Ein prominenter Tiroler Autor, niemand Geringerer als Felix Mitterer, hat sich des Textes der Erler Passion angenommen, hat ihn modernisiert und konzentriert sich darin auf den Menschen Jesus Christus, dessen grenzenlose Liebe zu den Menschen das tragende Thema der Aufführungen ist. Für die Szenengestaltung sorgt, wie auch vor sechs Jahren Regisseur Markus Plattner. (mehr...)

Fotos: SWS Archiv, Gigler