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Der Sonnstein und die Fischerkanzel in Traunkirchen am Traunsee

Die Gegend um den Traunsee war schon in Vorzeiten besiedelt, was viele einschlägige Funde und Felszeichnungen belegen. Der Traunkirchner Sonnstein, am Westufer des Traunsees, ganz in dern Nähe des Ortes Traunkirchen gelegen, war wahrscheinlich der höchstgelegene Göttersitz für diese Menschen. Auch heute noch, in unseren "modernen" Zeiten, hat der Sonnstein etwas Göttliches, nämlich die unvorstellbar schöne Aussicht über den gesamten Traunsee, wenn man nach etwa eineinhalb Stunden Bergwanderung den Gipfel erreicht hat.

Hat man von Gmunden kommend, den Ort Traunkirchen zur linken Hand passiert, so kommt man nach etwa einem Kilometer Fahrt auf der Bundesstraße nach Ebensee zum "Einstieg", den man leicht findet, denn dort parken, an der Felswand die Autos der Einheimischen, denen der Traunstein einer ihrer Ausflugsfavoriten ist. Der Weg auf den kleinen (oder Traunkirchner) Sonnstein führt über einige Stiegen einer Betonwand (Wegweiser - Markierung 13) an den Häusern von Siegesbach vorbei in den Schindelgraben. Über einen kleinen Waldrücken, über den Eisgraben, windet sich dann der Weg in Serpentinen und Stiegen, über unzählige Wurzeln (gutes Schuhwerk wird sehr empfohlen) zum Sattel zwischen dem kleinen (Traunkirchner) und dem großen (Ebenseer) Sonnstein, der hier auch als "Ludleben" bekannt ist. Nun hält man sich links und wandert, nun etwas steiler bergan bis zu den letzten etwa 10 Gehminuten, die über Felsstufen zur Sonnsteinhütte führen. In diesen letzten 10 Minuten des Weges ist es von Vorteil, die Hände frei zu haben, mit denen man sich zusätzlich Halt an den Felsvorsprüngen verschaffen kann. Schliesslich hat man - kurz vor dem Gipfel - die Hütte erreicht, die wie ein Adlerhorst in die Wand geklebt ist.

Von einer davor liegenden kleinen Terrasse hat man nun die erste Gelegenheit, ein herrliches Panorama hinunter in den Ort Traunkirchen und auf die nördliche Hälfte des Traunsees zu genießen. Die Hütte wird in der Sommerzeit von Freiwilligen bewirtschaftet. Man erhält Getränke, Suppen und kleine Speisen zu moderaten Preisen.

Die Krönung dieser Wanderung hat man aber noch vor sich. Von der Hütte weg noch etwa fünf Gehminuten führt ein kleiner Pfad auf den Gipfel des Traunkirchner Sonnsteins , knapp 1000 Meter über dem Meeresspiegel, von wo aus man einen unglaublich schönen Panaoramablick auf den nun zu seinen Füßen liegenden Traunsee, dem "Lacus felix", wie er in Römerzeiten hieß, hat.

Der fast gegenüberliegende Traunstein, der Hausberg der Gmundner und die zur Linken liegenden Orte Traunkirchen und Gmunden, am West- bzw. Nordufer des Sees, umrahmen dieses wundervolle Bild.

Empfohlen wird gutes Schuhwerk. Die letzten 10 Gehminuten erfordern eine gewisse Trittsicherheit. Die Wanderung an sich ist jedoch ungefährlich und auch unproblematisch. Sicherlich gehört sie zu einer der schönsten Wanderungen im Salzkammergut.

Was man auf keinen Fall versäumen darf, ist nach dem Abstieg ein Besuch im nahe gelegenen Traunkirchen. Dort findet man wohl eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Region, nämlich die wundervolle Fischerkanzel, in der bereits um 1020 gegründeten Kolsterkirche. Dieses beeindruckende Kunstwerk wurde 1753 von einem unbekannten Künstler geschnitzt und stellt das Wunder des reichen Fischfangs dar. Sie ist übrigens eine der fünfzehn Stationen der "Via Historica" des beschilderten Ortsrundweges. - Die Allegorie zeigt den im Hintergrund stehenden Christus. Vor ihm kniet Petrus. Im Vordergrund ziehen die Apostel Jakobus und Johannes das mit Fischen gefüllte Netz hoch. Auf dem Schalldeckel findet sich die Statue des heiligen Franz Xaver, des Missionsapostels der Jesuiten. Vor dem Heiligen befindet sich ein großer Krebs, in seiner Schere ein Kreuz haltend.


Auf bald in Traunkirchen.

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Bilder: SWS-Archiv/Gigler