seitentitelbild_vers_3_5
salzburgs_erster_mit_6

Die Bürgergarde der Stadt Salzburg

Im Jahre 1287 erließ der damalige Erzbischof Rudolf I. von Hohenegg den so genannten Sühnebrief, in dem er den Bürgern Salzburg erstmals politische Rechte zuerkannte. In diesem Dokument fand eine erste urkundliche Nennung einer bewaffneten Bürgerschaft statt, die nun zur Aufgabe hatte, die Stadt Salzburg und deren Kirche - auch mit Waffengewalt - zu schützen. Dieses Ereignis war auch die Geburtsstunde der heute bekannte Bürgergarde.

Nach einer 1488 erwähnten bewaffneten „Bürgerwehr am Mönchsberg“, zählte das Bürgercorps im Jahre 1600 bereits 200 Mann, während des österreichischen Erbfolgekrieges waren es 1200.

Nach den verheerenden Franzosenkriege zwischen 1800 und 1810, der sechsjährigen Zugehörigkeit Salzburgs zum Königreich Bayern zwischen 1810-1816 und der Vereinnahmung durch das österreichische Kaiserreich verlor die Bürgerlichen Garde rasch an Bedeutung und wurde schließlich 1851 aufgelöst.

Dem Salzburger Kommerzialrat Erwin Markl ist es zu verdanken, das 1979 eine „Bürgergarde der Stadt Salzburg“ wiedergegründet wurde. Ihre Aufgabe besteht vorwiegend in der Traditionspflege, für die sie als Brauchtumsträger bei großen Ereignissen mitwirkt, wie z.B. als Umrahmung der Festspieleröffnung oder während der alljährlichen Martini-Feier, die dem Patron der Stadt Salzburg, dem heiligen Martin, gewidmet ist.

Die „Bürgergarde der Stadt Salzburg“ hat ihr Domizil sehr zentral, nämlich im Rathaus der Stadt, in der Getreidegasse.
Das uniformierte Corps trifft sich vierzehntägig in der Riedenburgkaserne zum „Gardeabend“. Herrscht trockene Witterung, wird exerziert.
Derzeit zählt die Bürgergarde der Stadt Salzburg 150 Mitglieder, von denen ca. 80 uniformiert sind.

Soweit zu Geschichte und Gegenwart der schmucken Institution. Was aber uns Salzburger und Salzburgbesucher besonders beeindruckt, Ist das Auftreten der Garde in ihren schmucken Uniformen,  unter Leitung und Führung ihres stattlichen, weißbärtigen Gardehauptmannes Helmut Gleich. Ziehen sie etwa durch das Ritzertor, durch die Getreidegasse oder stehen sie am Residenzplatz,so bildet sich schnell eine begeisterte und im Sommer meist internationale Zuschauerschaft an den Straßenrändern. Unter Beifall und unentwegtem Klicken der Kameras ziehen sie vorbei und ergeben ein beeindruckendes Bild.
Selbstverständlich verfügt die Bürgergarde auch über Kanonen, die zu entsprechend Anlässen und unter Teilnahme eines großen Publikums abgefeuert wird.

Die Salzburger Bürgergarde, die auch den Herrn Bundespräsidenten bei seinem Erscheinen zu den Salzburger Festspielen begrüßt, ist eine Augenweide im alljährlichen Stadtgeschehen, man muss sie wirklich gesehen und erlebt haben. - (nächster Termin: 7.11.2015 - Martinifeier, Kapitelplatz, Salzburger Dom) (Homepage Bürgergarde)

buergergarde_1
buergergarde_11
buergergarde_3
buergergarde_4
buergergarde_8
buergergarde_2
buergergarde_6
buergergarde_7
buergergarde_10
buergergarde_9

Fotos: SWS Archiv / Gigler